9 Schweizer Sportlerinnen und Sportler zwischen Himmel und Erde
Berge, Täler, Seen und Flüsse prägen das Bild der schönen Schweizer Landschaft. Einige unternehmen darin Spaziergänge, andere gehen baden und dann gibt es eine dritte, ganz andere Kategorie von Personen, die sich nicht mit dem Grillen von Cervelats begnügen … Sie trotzen den Elementen und den Gesetzen der Schwerkraft. Ob mit dem Velo, zu Fuss oder auf dem Snowboard, sie vollbringen regelrechte Meisterleistungen!
RELAX IN THE AIR
Zuerst balancieren wir mit Freddy Nock, dem weltweit bekannten Schweizer Hochseilartist, zwischen den Gipfeln. Getreu dem Motto «immer weiter, immer höher» umfasst sein Palmarès nicht weniger als 19 Weltrekorde.
Im März 2015 stellte er mit einem kleinen Sonntagsspaziergang seinen jüngsten Rekord auf. Auf einem 347 Meter langen Seil glitt er geschickt vom Biancograt (3532 m) in den Bündner Bergen hinüber zum Piz Prievlus (3582 m). 1000 Meter über dem Abgrund und ungesichert erreichte der Artist nach nur 25 atemraubenden Minuten sein Ziel.
Auf seinem Spaziergang hätte er auch auf Yves Rossy, alias Jetman, treffen können. Der Pilot und Erfinder Yves Rossy entwickelte als erster Mensch ein Fluggerät, das aus starren Flügeln mit einer Spannweite von 2,4 m und Düsentriebwerken besteht. Damit erreicht er an guten Tagen Spitzengeschwindigkeiten von 300 km/h.
Gemeinsamer Auftritt von Jetman Dubai (Yves Rossy und Vince Reffet) und Emirates, Dubai 2015:
Der Dritte dieses luftigen Trios ist der Extrembergsteiger Ueli Steck. Der gelernte Zimmermann bestieg schon sehr früh lieber Gipfel als Dächer. Im November 2015 stellte er bei der Besteigung des Eigers, eines der drei mythischen Gipfel der Alpen, einen neuen Rekord auf. Er stürmte in nur 2 Stunden 22 Minuten und 50 Sekunden die Nordwand hoch, sechs Minuten schneller als der frühere Rekordhalter. Ein wahrer Sonntagsspaziergang!
RADSPORT IN EXTREMFORM
Gipfelabfahrten können bisweilen ziemlich schwindelerregend sein, wie Top-Mountainbiker Alban Aubert und Patrick Seabase, der Meister des Fixie-Fahrens, bestens wissen! Die beiden Sportler erobern mit ihren Velos neues Terrain.
Bei seiner letzten Herausforderung legte Patrick Seabase auf seinem Fahrrad ohne Freilauf, ohne Bremsen und vor allem ohne Gangschaltung 309 km zurück, erklomm fünf Pässe und überwand 7611 Höhenmeter. Diese Meisterleistung vollbrachte er aus eigener Muskelkraft und dank der hervorragenden Beherrschung seines Fahrzeugs.
Der bekannte Mountainbiker Alban Aubert saust auf seinem Bike die Abhänge schöner Schweizer Gipfel und auch exotischerer Berge hinunter. Aktive Vulkane, atemberaubende Gletscher im Wallis, nichts kann den Neuenburger und sein treues Gefährt aufhalten.
NICHT ALLE MÄDCHEN SIND WIE HEIDI
Auf der Suche nach neuen Abenteuern und nach der Überwindung der eigenen Grenzen fordern die drei naturverbundenen Frauen die Elemente und die Gesetze der Zeit heraus.
Sarah Marquis durchwandert die Welt mit offenen Augen und viel Bodenhaftung. Ihre Expeditionen führten sie insbesondere in die USA, nach Südamerika und Australien, wo sie den Busch wie niemand sonst bezwungen hat. Dieses Jahr wurde sie in die grosse Familie der Explorers des Magazins National Geographic aufgenommen.
Daniela Ryf kombiniert verschiedene Disziplinen und ist seit ihrem Sieg in Hawaii unbestrittene Ironman-Königin. Der Ironman in dieser paradiesischen Umgebung gilt als weltweit härtester Triathlon-Wettkampf: Er umfasst 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und zur Krönung einen Marathon von 42 km!
Géraldine Fasnacht, die sich in der Luft so wohl fühlt wie auf dem Boden, entdeckte zunächst ihre Leidenschaft für das Snowboarden. Als passionierte Freeriderin errang sie nicht weniger als elf Siege, darunter drei Titel am Xtreme von Verbier. Und als ob das nicht genug wäre, hat sie auch noch mit Fliegen begonnen. Als erste Sportlerin weltweit sprang sie im Jahr 2014 im Wingsuit vom Gipfel des Matterhorns.
Géraldine Fasnacht und ihr Freund schaffen den ersten Sprung mit einem Wingsuit vom Matterhorn (Ostwand). Juni 2014
EIN SPRUNG INS NASS
Und zu guter Letzt: Lazaro Schaller, gebürtiger Brasilianer und Schweizer durch Adoption, stürzt sich absichtlich und mit Bravour von hohen Klippen in die Flüsse unter ihm. Extreme-Canyoning nennt man das. «Das ist jedes Mal eine sensationelle Erfahrung an schönen Orten, wo sonst niemand hinkommt», erklärt er.
Weltrekord im Klippenspringen aus einer Höhe von 59 Metern. August 2015:
Kurz: Diese Sportlerinnen und Sportler lassen uns erschaudern, träumen und bringen uns allein schon beim Gedanken ins Schwitzen. Sie bezwingen Berge, Seen und Wälder auf atypische Weise. Eine Gruppe waschechter Sportlerinnen und Sportler, die schon bald wieder zu neuen Meisterleistungen irgendwo auf der Welt aufbrechen werden.