Fassade des Schweizer Pavillons von Claudia Caviezel
Claudia Caviezel entwarf gemeinsam mit dem Atelier Oï und Präsenz Schweiz die kunstvollen Aussenwände des Schweizer Pavillons für die Expo Astana 2017 sowie die Projektionen im Inneren. Lesen Sie hier, wo die Schweizer Designerin ihre Inspiration findet, und erfahren Sie mehr über ihre Arbeit.
Beim Betrachten ihres Werks, das Einflüsse aus Indien, Mexiko, der Türkei, China, Marokko, Italien und vielen anderen Ländern vereint, könnte man meinen, dass die Schweizer Textildesignerin nichts anderes tut als Reisen, insbesondere weil Ihr Oeuvre Reiselust versprüht. Ihre Kreationen sind das Ergebnis spontaner und intensiver Alltagsbeobachtungen an weit entlegenen Orten, die mit eher unbewussten, aber farbenfrohen Eindrücken ihrer Reisen angereichert werden. Und auch die Natur ist eine ewige Inspirationsquelle.
Ihre unendliche Neugier für Menschen, Orte und Ideen führte sie rund um die Welt. Sie war in Mexiko, machte einen High-School-Austausch in Kalifornien, war Artist in Residence in New York, lebte und arbeitete in Paris, machte Halt in Madrid, reiste durch die Türkei, besuchte Portugal, um mehr über Keramik zu erfahren, und war zwischendurch noch an vielen anderen Orten.
Zu Hause ist sie auf dem Land in der Schweiz, in jenem Landesteil, in dem früher die Textilindustrie angesiedelt war. Claudia Caviezel sagt, dass sie von der Fülle und den Farben exotischer Destinationen ebenso angetan ist wie von der ruhigen und klaren Morphologie der Landschaften der Schweiz – «ihren herrlichen Alpen». Auch sie haben einen starken Einfluss auf ihre Arbeit. «Aber es stimmt, Farben sind der Schlüssel. Sie haben eine unglaubliche Bedeutung, nicht nur für mich, sondern für alle Menschen, sie bestimmen unser Fühlen und Denken.» Sie bezeichnet ihre Arbeit als äusserst schweizerisch: «Ich spiele sehr gern, aber ich habe auch eine ganz ernste Seite.»
Nach ihrem Abschluss als Textildesignerin FH an der Universität Luzern und ihrem Master in Design (European Design Labs, Madrid) arbeitete sie beim St. Galler Haute-Couture-Textilhersteller Jakob Schlaepfer. Sie machte ein Praktikum bei der holländischen Trendforscherin Li Edelkoort, nahm an zahlreichen Austauschprogrammen teil und erhielt verschiedene Auszeichnungen, darunter auch den wichtigsten unter ihnen, den Schweizer Grand Prix Design im Jahr 2016. Seit 2010 arbeitet Caviezel exklusiv für das Modelabel Akris. Daneben hat sie mit viel Leidenschaft unabhängige Projekte durchgeführt. Sie reichen von einem grossen Wandbild an einem Singapurer Hotel über üppige Tapeten, farbenfrohe Teppiche mit geometrischen Mustern, luxuriöse Textilien für Modeanwendungen bis hin zu exotischen Vorhängen, unwiderstehlichen Sofas, glamourösen Lampenschirmen, verrückten Kissenbezügen und verführerischer Bettwäsche.
Ihr Werk ist atemberaubend, virtuos, unendlich vielfältig und intensiv. Wer sich in ihre Kreationen verliebt, riskiert den Verstand zu verlieren: «Once you go Caviezel you never come back.» Mit ihrer Arbeit will sie vor allem Freude bereiten. Das ist ihr gänzlich gelungen.
Mehr über Claudia Caviezel: caviezel.cc
Schweizer Pavillon an der Expo Astana 2017
Willkommen im Schweizer Pavillon! Treten Sie ein und entdecken Sie ein interaktives und poetisches Ökosystem mitten in der modernen und dynamischen Weltausstellung in Astana. Der Schweizer Pavillon setzt auf erneuerbare Energiequellen. Im Fokus stehen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit sowie der Umgang mit natürlichen Ressourcen Er zeigt aber auch die Schönheit der Schweizer Alpen und wirbt für die Schweiz als Nährboden für wissenschaftliche Forschung und Innovation.
Mehr über den Schweizer Pavillon: www.houseofswitzerland.org