Wasser als Instrument für den Frieden: Das globale Panel zu Wasser und Frieden veröffentlicht seine Empfehlungen
«Die Frage der Wasserversorgung kann in Zukunft grosse Spannungen hervorrufen. Umso mehr muss man heute Wasser als Schlüsselinstrument der Entwicklung und der Friedensförderung verstehen und nutzen», erklärte Bundesrat Didier Burkhalter vor dem globalen Panel zu Wasser und Frieden. Die 15 Mitgliedstaaten des im November 2015 gegründeten Panels unter der Leitung des ehemaligen slowenischen Präsidenten Danilo Türk präsentierten am Donnerstag, 14. September 2017, das Ergebnis ihrer Arbeit, das heisst eine Reihe von Empfehlungen zur Prävention und Beilegung von Wasserkonflikten.
Die Schweiz engagiert sich in der sogenannten Blue Diplomacy und geht dabei davon aus, dass Länder, welche gemeinsam die gleichen Gewässer bewirtschaften, untereinander keine kriegerischen Konflikte austragen. Sie fördert den Dialog unter den Anrainerstaaten des Nilbeckens, in Zentralasien und im Nahen Osten. Wasserverknappung hat zum Beispiel die Konflikte in Syrien oder im Jemen noch weiter verschärft. Laut einer Studie der Arbeitsgruppe des «Food Policy Research Institute» (IFPRI) wird im Jahr 2050 mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung (52%) in Regionen leben, die von einer extremen Wasserknappheit betroffen sind.
Why #watermatters according to @_DaniloTurk, Chairman of the Global High-Level Panel on #Water and #Peace. ? #BluePeace pic.twitter.com/BQYzrtr6W6
— Blue Peace News ? (@BluePeace_News) September 14, 2017
Mit Unterstützung des «Geneva Water Hub» arbeitete das globale Panel über Wasser und Frieden zwei Jahre an diesem Bericht und seinen Empfehlungen, die am 14. September 2017 in Genf veröffentlicht wurden. Die Schweiz wird sich hauptsächlich im Rahmen von drei der sieben vereinbarten Empfehlungen engagieren: Sie wird ihre Wasserdiplomatie weiter ausbauen und Fazilitäten und Mediationen zum Abbau von Spannungen im Zusammenhang mit der Wasserbewirtschaftung anbieten. Ein gutes Wassermanagement setzt voraus, dass jeder genau weiss, worum es geht. Die Schweiz wird folglich auch den Austausch von Wasserdaten und die Erarbeitung von gemeinsamen Standards für die Förderung des Dialogs unterstützen. Schliesslich wird sie sich laut dem Vorsteher des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten EDA dafür einsetzen, dass die Mittel zur Finanzierung von Studien gefunden werden, die es erlauben, den Bau von grenzüberschreitenden Wasserinfrastrukturen zu fördern, die wirtschaftlich und ökologisch vertretbar sind.
Die Schweiz wird auch bei der Verbreitung des Berichts und dessen Empfehlungen mitwirken. «Wir wollen auf internationaler Ebene das Bewusstsein für diese Realitäten wecken und einen Fahrplan ausarbeiten, der uns hilft, diese Überlegungen besser in die Tat umzusetzen», schloss Bundesrat Didier Burkhalter. Nächster Schritt: Die Generalversammlung der UNO in New York, wo die Schweiz die Empfehlungen am 18. September 2017 vorstellen wird.
Didier #Burkhalter, Ministre des Affaires Etrangères ??, fait le parallèle entre #Genève et l'initiative #BluePeace ?https://t.co/i2Dc1isCp7 pic.twitter.com/vyXwlWTkCa
— Suisse (@Suisse) 14. September 2017