EU-Verkehrsattachés erinnern sich an ihre 57,1 km lange Fahrt durch die Alpen
Zwischen dem 18. und 20. Oktober 2016 machte eine EU-Delegation die denkwürdige Reise von den Schweizerischen Rheinhäfen in Basel bis zum Hupac Container Terminal in Busto Arsizio-Gallarate (Italien) via Gotthard-Basistunnel. Hier einige Stimmen nach dem Besuch in der Schweiz:
Alles lief wie ein Schweizer Uhrwerk: Der Besuch war ausgezeichnet organisiert, und sowohl die Treffen als auch die Besuche waren hochinteressant!
Mein Eindruck? Cool, professionell, entspannt und clever zugleich!
Ein wunderbares und denkwürdiges Erlebnis!
Die rund 35 Verkehrsexpertinnen und Verkehrsexperten aus Mitgliedstaaten und Institutionen der EU (EU-Kommission, Parlament und Ratssekretariat) erhielten einen vertieften Einblick in die hiesige Verkehrspolitik und genossen die schöne Berg- und Seenlandschaft der Schweiz. Der Besuch wurde von der Mission der Schweiz bei der EU und von Präsenz Schweiz anlässlich der Eröffnung des Gotthard-Basistunnels (siehe auch hier) organisiert.
Die Schweiz ist europaweit führend bei der Verkehrsverlagerung von der Strasse auf die Schiene, aber auch bei der Lärmbekämpfung im Schienenverkehr und der Qualität der Bahndienstleistungen.» Deutscher EU-Verkehrsattaché
Der Gotthard-Basistunnel – mit 57,1 km der längste Tunnel der Welt – geht erst Mitte Dezember 2016 in Betrieb, aber die EU-Delegation konnte sich bereits vorher mit der effizienten Verkehrsinfrastruktur der Schweiz im Herzen Europas vertraut machen. Das Schweizer Verkehrssystem mit dem Rhein-Alpen-Korridor ist ein wichtiger Bestandteil des Transeuropäischen Verkehrsnetzwerks (TEN-T). Im Zentrum der Schweizer Verkehrspolitik steht die Verlagerung des Verkehrs von der Strasse auf die Schiene. Die Schweiz hat grosse Investitionen in ihre Verkehrsinfrastruktur getätigt und diese modernisiert und effizienter gemacht. Das Schweizer Verkehrssystem ist äusserst nachhaltig und trägt wesentlich zur Entkarbonisierung des Verkehrs bei.
Die Schweiz ist eine spannende Mischung von Tradition und Innovation.
Die Reise durch das Land ermöglichte neue Eindrücke, die sich stark vom Klischeebild der Schweiz abhoben (nein, Toblerone ist nicht mehr schweizerisch). Der italienische Verkehrsberater beispielsweise war des Lobes voll: «Die Schweiz ist eine spannende Mischung von Tradition und Innovation, mit beeindruckenden Landschaften und verschiedenen Kulturen, urbanen Zentren und typischen Dörfern. Und sie ist sehr gastfreundlich!» Besonders beeindruckte ihn, wie stark die Schweiz in das europäische Verkehrssystem eingebettet ist und sich dafür einsetzt.
Innovation und die langfristige Planung einer nachhaltigen Verkehrspolitik waren die wichtigsten Themen des Besuchs. Im Mittelpunkt stand der Gotthard-Basistunnel, eine technologische Herausforderung, die «wie ein Schweizer Uhrwerk» gemeistert wurde, so der britische Vertreter der EU-Kommission.
Die Leute glauben an das Gemeinwohl (...). Ich spürte den Enthusiasmus und das Vertrauen der Menschen, mit denen ich sprach
Mehrere Delegationsmitglieder erwähnten die Mitwirkung der Schweizerinnen und Schweizer im langwierigen und komplexen Entscheidungsprozess bis zum Bau des Tunnels und die riesigen Investitionen, die für das Jahrhundertbauwerk notwendig waren. «Es ist beeindruckend, dass die Schweizer Bevölkerung in jeder Phase des politischen Prozesses einbezogen wurde», sagte der italienische Vertreter. Der deutsche Vertreter erwähnte den Willen des Bundesrats, sich an die demokratischen Volksentscheide zu halten.
«Mich beeindruckte vor allem der langfristig ausgerichtete Ansatz der Schweizer», sagte der schwedische Vertreter des Referats Beförderung im EU-Ratssekretariat. Ein weiterer Teilnehmer erwähnte «die Fähigkeit, langfristig zu planen und langwierige politische Prozesse durchzuführen, die schliesslich zu einem gemeinsamen Unterfangen führen». Der Gotthard-Basistunnel zeige, dass «Pläne Wirklichkeit werden», meinte der tschechische Vertreter, der auch beobachtete, dass die «Leute an das Gemeinwohl glauben (...). Ich spürte den Enthusiasmus und das Vertrauen der Menschen, mit denen ich sprach.» Das Projekt beweise, dass die Schweizer nicht nur ehrgeizig, sondern auch zuverlässig seien, sagte der belgische Verkehrsberater. Sein deutscher Kollege fügte hinzu, die Schweizer seien «echt gut bei Grossprojekten».
«Ich fand den Besuch in der Schweiz sehr interessant und relevant für meine Arbeit im Rahmen der Verkehrspolitik des Europäischen Parlaments», schrieb uns der deutsche Leiter des Sekretariats der Verkehrskommission. «Für mich war es eindrücklich, das erstklassige Schweizer Verkehrssystem, vor allem auf der Schiene, zu sehen und zu erleben. Die Schweiz ist meiner Meinung nach europaweit führend bei der Verkehrsverlagerung von der Strasse auf die Schiene, aber auch bei der Lärmbekämpfung im Schienenverkehr und der Qualität der Bahndienstleistungen (Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Zugänglichkeit).»
Ihre Verkehrspolitik ist inspirierend.
Der holländische Verkehrsattaché meinte zusammenfassend: «Ihre Verkehrspolitik ist inspirierend. Teuer, aber wirksam!»
Der geschäftsführende Direktor des Europäischen Mobilitätsnetzwerks der EU-Kommission sagte: «Der Besuch hat allen gezeigt, dass das Verkehrssystem und die Verkehrspolitik der Schweiz hervorragend sind und dass wir viel davon lernen können. Ich bin sehr beeindruckt und freue mich auf die weitere Zusammenarbeit.»