Grenzüberschreitendes Wassermanagement als Instrument für Stabilität
Bundesrat Didier Burkhalter wird am 19. Juni 2017 in der kasachischen Hauptstadt Astana eine Schweizer Initiative lancieren, um in der zentralasiatischen Region neue Weichen für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Wasserbereich zu stellen. Bei der Eröffnung der Konferenz wird Bundesrat Burkhalter unterstreichen, dass ein strukturiertes Wassermanagement einen Faktor der Stabilität darstellt. Die Konferenz in Astana baut auf ein langjähriges Engagement der Schweiz zur nachhaltigen Wassernutzung in der Region auf.
An der Konferenz „Blue Peace Central Asia“ (Programm als PDF) nehmen neben der Schweiz die fünf zentralasiatischen Staaten Kasachstan, Kirgistan, Usbekistan, Tadschikistan und Turkmenistan sowie internationale Beobachter teil, um sich zu den Themen Wasser und Sicherheit sowie nachhaltiges Wachstum für Alle auszutauschen. Die Konferenz ist Teil der „Blue Peace Central Asia“-Initiative, mit der die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) den politischen Dialog zwischen den Beteiligten und die Entwicklung nachhaltiger Wasserpraktiken in grenzüberschreitenden Wassereinzugsgebieten fördert. Am Rande der Weltausstellung in Astana wird am 19. Juni 2017 der Dialog weitergeführt, den die Schweiz im November 2014 in Basel zwischen Politik, Wirtschaft und Wassersektor angestossen hatte, um erste Schritte für ein künftiges grenzüberschreitendes Wassermanagement in Zentralasien vorzubereiten.
Bundesrat Burkhalter wird an der Konferenz die Eröffnungsansprache halten und dabei auch die Bedeutung eines gemeinsam geregelten Zugangs zu Wasser als Faktor der Stabilität und des Vertrauens unterstreichen. Da die Schweiz Wert darauf legt, auch die neue Generation von Wasserexpertinnen und -experten in der Region einzubeziehen, wird sich Bundesrat Burkhalter im Schweizer Pavillon an der Expo 2017 mit jungen Leuten austauschen, die sich im Wasserbereich engagieren, und gemeinsam neue Lösungsansätze diskutieren.
An der Weltausstellung in Astana, die sich vom 10. Juni bis 10. September 2017 dem Thema „Future Energy“ widmet, präsentiert sich die Schweiz als Land, das in den Bereichen Energieeffizienz, erneuerbare Energien und globales Wassermanagement innovative Ansätze verfolgt. Im Schweizer Pavillon wird in einem von der DEZA und Präsenz Schweiz konzipierten Ausstellungsraum der nachhaltige Umgang mit der lebenswichtigen Ressource Wasser und deren gerechte und entwicklungsfördernde Verteilung reflektiert.
Die Schweiz engagiert sich als Land mit grosser Expertise im Wasserbereich und Erfahrung mit den „grenzüberschreitenden“ Flüssen Rhein und Rhone stark in der Wasserdiplomatie. Mittels dieser Diplomatie sollen in Schlüsselregionen nicht nur der Dialog und die Entwicklung politischer Lösungen im Bereich Wasser und Sicherheit gefördert, sondern auch technisches Wissen ausgetauscht und konkrete Projekte im Wasserbereich unterstützt werden. Neben Zentralasien setzt sich die Schweiz vor allem im Nahen Osten für dieses Ziel ein. Auch bei der Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung verfolgt die Schweiz die Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle als einen ihrer Schwerpunkte. Zudem hat die Schweiz im Rahmen ihrer Wasserdiplomatie im November 2015 in Genf ein globales Panel zu Wasser und Frieden eröffnet. Dieses erarbeitet Vorschläge zur Schaffung von Instrumenten und einer Struktur zur Verhinderung und Reduktion von Wasserkonflikten auf globaler und regionaler Ebene. Der Bericht des Panels soll im September 2017 veröffentlicht werden.