Positive Bilanz für Schweizer „Flower Power“ an der Expo 2017 Astana
Am Wochenende schloss der Schweizer Pavillon an der Expo 2017 Astana in Kasachstan seine Tore. Präsenz Schweiz zieht eine positive Bilanz über ihren Auftritt mit dem Pavillon „Flower Power“. Darin präsentierte die Schweiz ihre Lösungsansätze in den Bereichen Energieeffizienz, erneuerbare Energien und globales Wassermanagement. Zudem nutzte sie die Plattform, um in rund 60 Veranstaltungen den thematischen Austausch zwischen Akteuren beider Länder aus Bildung, Forschung und Innovation zu fördern.
Vom 10. Juni bis 10. September präsentierten über 110 Länder an der ersten Weltausstellung in Zentralasien ihre Zukunftslösungen zum Thema Energie. Der Schweizer Pavillon setzte mit dem Slogan „Flower Power“ auf die Kraft der Natur in Form erneuerbarer Energien. In einer interaktiven Ausstellung erlebten die Besucherinnen und Besucher Schweizer Know-how, Innovationskraft und Pioniergeist im Energiebereich. Die Schweizer Energiepolitik wurde dem mehrheitlich kasachischen Publikum auf spielerisch-humorvolle Weise vermittelt anhand der weitgehend energieautarken Berghütte Monte Rosa beim Gornergletscher, einer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Rösti-Kochshow oder der Wasser-Projekte der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) in Zentralasien. Gleichzeitig wurden die Besucherinnen und Besucher dafür sensibilisiert, dass jede und jeder durch einen bewussten Umgang im Alltag zur Energiewende beitragen kann.
Nachhaltige Röstis und spielerisches Energiesparen mit Heidi
Der Schweizer Pavillon empfing rund 250‘000 Besucherinnen und Besucher. Eine im Pavillon durchgeführte Umfrage zeigt, dass 86 Prozent der Befragten nach ihrem Besuch die Schweiz als innovatives und energieeffizientes Land wahrnehmen. Von den verschiedenen im Pavillon gebotenen Attraktionen, kam gemäss Umfrage die Rösti-Kochshow beim kasachischen Publikum besonders gut an. Diese zeigte anhand der energiesparenden Zubereitung von insgesamt 61‘380 Rösti-Portionen, wie sich der tägliche Energieverbrauch auf die Umwelt auswirkt und der Alltag energie-effizient und energiesparend gestaltet werden kann. Bei den jüngeren Besucherinnen und Besuchern fand das Videospiel “Mission Possible” der École polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL) grossen Anklang. Es wurde 30‘184 mal gespielt und ermöglichte, mittels den Figuren Heidi und Grossvater Alpöhi, den persönlichen Energieverbrauch zu optimieren. Der Schweizer Auftritt und seine Inhalte fanden zudem in zahlreichen Beiträgen in der Berichterstattung der lokalen Medien ein positives Echo. Honoriert wurde der Schweizer Pavillon mit einem Gold Award für die Umsetzung des Leitthemas „Future Energy“ durch die Expertenkommission des Bureau International des Expositions (BIE) sowie mit einer Auszeichnung in der Kategorie „Beste Präsentation“ durch die internationale Zeitschrift «Exhibitor Magazine».
An dieser Weltausstellung sei deutlich geworden, dass der Trend in Richtung erneuerbare Energiequellen unumkehrbar ist, sagt Botschafter Nicolas Bideau, Chef von Präsenz Schweiz „Die Schweiz mit ihrer neuen Energiepolitik, die auf einem demokratischen Entscheid basiert, war ein gutes Anschauungsbeispiel für unsere sehr interessierten und wissbegierigen kasachischen Besucherinnen und Besucher.“
Austausch und neue Kollaborationen
Die Schweiz nutzte zudem die Gelegenheit, ihren Forschungsstandort mit seiner führenden Energieforschung zu positionieren sowie potenzielle Partnerschaften und wissenschaftliche Kollaborationen zwischen Kasachstan und der Schweiz zu fördern. Hierfür wurde in Zusammenarbeit mit dem Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) ein temporäres swissnex im Pavillon betrieben.
Das swissnex Netzwerk pflegt den wissenschaftlichen und technologischen Austausch zwischen der Schweiz und ausgewählten Partnerländern. Im so genannten „swissnex Lab“ fanden während der drei Monate rund 60 thematische Veranstaltungen von über 20 Hochschulen, Forschungszentren, Spin-offs und innovativen Industrievertretern statt. Darunter eine Delegation von Schweizer Forschenden zum Thema Smart Cities, Experten zum Thema Glaziologie aus Zentralasien und der Schweiz, oder der Schweizer Solarenergiepionier Betrand Piccard und Exekutivdirektor des UN-Umweltprogramms Erik Solheim, die zusammen mit kasachischen Kollegen aus dem Energie Ministerium und der Renewable Energy Association, über Zukunftsszenarien der globalen Energielandschaft diskutierten. Daneben ermöglichte das swissnex Lab den Besucherinnen und Besuchern die Gelegenheit, selber Solarzellen mit Konfitüre zu bauen oder durch Upcyling PET-Flaschen in Solarlampen umzufunktionieren.
3 Bundesräte zu Besuch in Kasachstan
Die Weltausstellung wurde auch von der Landesregierung genutzt, um das 25-jährige Bestehen diplomatischer Beziehungen zwischen Kasachstan und der Schweiz zu würdigen. Für die Schweiz ist Kasachstan heute der wichtigste Handelspartner in Zentralasien. Den Auftakt machte Bundesrat Didier Burkhalter mit der Lancierung der „Blue Peace Central Asia“-Initiative, mit welcher die Schweiz die zentralasiatischen Staaten beim grenzüberschreitenden Wassermanagement unterstützt. Die beiden Länder arbeiten zudem innerhalb der Bretton-Woods-Institutionen zusammen. Bundesrat Ueli Maurer besuchte den Schweizer Pavillon im Rahmen seiner Reise nach Zentralasien anlässlich des 25-jährigen Bestehens der schweizerischen Stimmrechtsgruppe im Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank, in welcher Kasachstan seit 2010 Mitglied ist. Bundespräsidentin Doris Leuthard nahm am 11. August am Schweizer Nationentag an der Expo teil. Im Rahmen ihres Besuchs in Astana wurde sie vom Staatspräsidenten der Republik Kasachstan Nursultan Naserbajew empfangen.
Exponate reisen zurück in die Schweiz
Das Thema Energie bleibt auch nach der Weltausstellung von grosser Aktualität für die Schweiz. Demgemäss wird das Spiel „Mission Possible“ in die permanente Ausstellung der Umwelt-Arena in Spreitenbach integriert und ein Teil der Schweizer Exponate an der Messe energissima 2018 in Bulle zu sehen sein.