Instagram: Schweizer Architektur aus der Sicht von @lerichti
Vor einigen Wochen stellten wir Ihnen den Instagram-Account @kitkat_ch mit seinen wundervollen Landschaftsbildern aus der Schweiz vor. Heute interessieren wir uns für @lerichti. Thema hier ist nicht die Bergwelt, sondern die Architektur der Schweiz.
Auf Instagram kann man Accounts zu beliebigen Themen verfolgen. Egal, ob Sie niedliche Igel, schielende Katzen oder hässliche Früchte und Gemüse mögen, Sie finden, was Ihr Herz begehrt. Und sollten Sie sich eher für Architektur begeistern, lohnt es sich, Follower von Philipp Heers Konto @lerichti zu werden.
Eine Leidenschaft
Philipp hat schon immer gerne schöne Gebäude fotografiert. Entdeckt hat er die Liebe zur Fotografie auf seinen ersten Reisen als Jugendlicher. Seine Bilder waren lange unbekannt. Erst 2014 überzeugte ihn seine Frau, bei Instagram einzusteigen. In diesem sozialen Netzwerk teilt er jetzt seine architektonischen Entdeckungen, hauptsächlich aus der Schweiz.
Seine Fotos zeugen von grosser Professionalität, sowohl was die Qualität der Beschreibungen als auch die Ästhetik der Umsetzung betrifft. Dabei bringt Philipp keine eigentlichen Vorkenntnisse in Architektur mit. Für den 38-jährigen Versicherungsfachmann ist sie in erster Linie eine Leidenschaft. Eine Leidenschaft, der er mit viel Engagement frönt, opfert er ihr doch einen Grossteil seiner Freizeit. Zahllose Wochenenden verbringt er mit Reisen, Besichtigungen und Fotografieren. Abends nimmt er sich Zeit für seine Follower, denn er mag «den Austausch und Entdeckungen».
Schweizer Architektur: Qualität auf kleinem Raum
Der profunde Kenner der Schweizer Architektur bezeichnet diese als «nüchtern und qualitativ hochstehend». Schweizer Architektur will nicht in erster Linie blenden, sagt er: «Häufig muss man zweimal hinschauen, um das Interessante zu sehen.» Dass grosse Schweizer Architekten ihre wichtigsten Werke im Ausland realisiert haben (so z. B. Le Corbusier und Herzog & de Meuron), ist kein Zufall: «Man muss sich den Raumverhältnissen anpassen, und in der Schweiz gibt es nicht viel Raum für Grossprojekte.»
Fragt man Philipp nach seinem Favoriten unter den Schweizer Architekten, zögert er: Die Liste ist so lang! Grosse Bewunderung hegt er für die Arbeit von Herzog & de Meuron, fügt aber auch an, dass seine Bilder von den Werken des Spaniers Calatrava, der seit Jahren in Zürich lebt, auf besonderes Echo stossen. Unter den talentierten Schweizer Nachwuchsarchitekten erwähnt Philipp gerne das Büro Buchner Bründler in Basel sowie die Waadtländer Brauen und Wälchli.
«Jedes Mal, wenn ich nach Basel gehe, fotografiere ich das Kongresszentrum.»
Neben den Architekten haben es Philipp auch die Gebäude angetan. Ohne Zögern bezeichnet er denn auch das Messegebäude im Kongresszentrum Basel als sein bevorzugtes Bauwerk in der Schweiz. Und räumt ein: «Jedes Mal, wenn ich nach Basel fahre, gehe ich es fotografieren. Ich veröffentliche aber nicht alle Bilder, denn häufig sind es die gleichen».
Bleiben ihm noch Orte in der Schweiz zum Fotografieren übrig, oder hat er sie alle gesehen? «Es wäre ein Traum für mich, die Gebäude auf dem Novartis Campus zu fotografieren. Sie wurden von den besten Architekten der Welt geschaffen und liegen alle eng beieinander. Es ist unglaublich! Aber leider sind Fotoaufnahmen untersagt.»
Sein Lieblingsfoto ist dasjenige der Universität Luzern. Aus der richtigen Perspektive betrachtet gleicht das Gebäude dem berühmtesten Schweizer Gipfel.