GoGermany

Schweizer Jungunternehmen zu Gast in München

Kleiner Markt, grosse Ideen! Fintech, Medtech, Wearables ... Die besten Schweizer Start-ups präsentieren ihre Geschäftsideen ausserhalb der Schweiz. Ein entscheidender Schritt für ihre Entwicklung.

Zwar ist die Schweiz ein kleines Land, doch hat sie eine lebendige Start-up-Szene mit zahlreichen viel versprechenden Jungunternehmen. Dies wird auch im Ausland anerkannt. Jedes Jahr werden in der Schweiz mehr als 200 Unternehmen neu gegründet. Die Schweiz geniesst einen ausgezeichneten Ruf: Innovations- und Unternehmergeist, angesehene Hochschulen und Universitäten, ein leistungsstarkes Wirtschaftsgeflecht, unternehmerisches Know-how und die Präsenz von grossen Investoren ... Die Schweiz hat international viel zu bieten. Deshalb unterstützt die Schweizer Stiftung IFJ seit 25 Jahren Jungunternehmen. 

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Mit Schulungs- und Coaching-Programmen fördert das Institut für Jungunternehmen (IFJ) Firmengründerinnen und -gründer in der Schweiz. Im Rahmen seiner Ausschreibung #GoGermany hat das IFJ zwanzig viel versprechende Schweizer Start-ups auf eine zweitägige Reise nach München eingeladen. Denn, wie Simon May, Verantwortlicher für IFJ-Partnerschaften zwischen der Schweiz und dem Ausland, unterstreicht, ist «die Präsentation ihres Geschäftsmodells auf dem internationalen Markt ein entscheidender Schritt für ihre Entwicklung».

Simon May from IFJ and Svetlana Huber of Invest in Bavaria
Simon May vom IFJ und Svetlana Huber von Invest in Bavaria haben die zwei Tage organisiert. 

Doch wer sind diese ausgewählten Start-ups, die den Schweizer Innovationsgeist verkörpern? Die Jungunternehmen im Überblick.

E-Commerce, Business und Services

Mit seinem Start-up  1ClickTrips revolutioniert der Zuger Sascha Gros die Organisation von Geschäftsreisen. Diese Online-Reservationsplattform erlaubt es dem Nutzer, seine Geschäftsreise individuell zu planen und dabei von den besten Reise-, Transport- und Hotelangeboten zu profitieren. Etwas ganz anderes hat sich das Jungunternehmen BoxTango aus dem Aargau zum Ziel gesetzt, nämlich Container von der Strasse auf die Schiene zu bringen. Mit seiner Technologie will das Start-up-Unternehmen zur Verringerung der Kosten und der Umweltbelastung des Gütertransits beitragen.

Bei Fashwell steht der Look der Internetnutzer im Vordergrund. Das Jungunternehmen aus Zürich hat eine Technologie zur Bilderkennung entwickelt. Damit werden Instagram-Nutzer, die sich für ein bestimmtes Outfit interessieren, direkt mit der E-Shopping-Plattform der entsprechenden Marke verlinkt.

Fashwell
© Fashwell

Bei Montemedia befasst man sich mit dem zielgruppenorientierten Online-Marketing. Mit den vom Zürcher Start-up entwickelten Algorithmen wählen die Internetnutzer genau die Werbung, die ihrem Geschmack, ihren Präferenzen und ihrem Online-Verhalten entspricht. 

Das Jungunternehmen Payrexx ist mit Erfolg auf dem Markt für Finanztechnologien (Fintech) tätig. Es bietet seinen Kunden – Unternehmen in der Schweiz und in Deutschland – die Möglichkeit, Online-Zahlungen über die Cloud abzuwickeln. Das Basler Start-up Terria Mobile schliesslich bietet Unternehmen eine bessere Bewirtschaftung von mobilen Applikationen auf verschiedenen Plattformen. Das Angebot umfasst Hosting, Integration, Content-Verwaltung wie auch Synchronisation und Sicherheit.

Sport und Freizeit

Messgeräte für personenbezogene Daten aus dem Quantified-Self-Bereich sind seit einigen Jahren in der Welt des Sports zu einem stark expandierenden, jedoch kostspieligen Marktsegment geworden. Mit FieldWiz haben die Waadtländer Julien Moix, Lionel Yersin und Michael Dizerens ein günstigeres Gerät entwickelt, das ähnliche Funktionen anbietet. Das 45 Gramm schwere Messgerät wird in einer Weste am Rücken des Spielers getragen und umfasst einen GPS-Sender und einen Beschleunigungsmesser. 

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© Fieldwiz

Diese Idee könnte dem Berner Startup-Unternehmen IbelieveinYou gefallen. Diese Crowdfunding-Plattform ist ganz auf die Finanzierung von Sportprojekten spezialisiert. Das Jungunternehmen Appentura revolutioniert den Geschenkgutschein. Skifahren, Wellness... Die Person, die ein Überraschungsgeschenk machen will, wählt die Aktivitäten, die der beschenkten Person gefallen könnten. Der Empfänger wählt, ohne sich dessen bewusst zu sein, eine Aktivität, die seinen Vorlieben entspricht und in seinen Terminkalender passt. 

In einem anderen Bereich arbeitet  iGroove. Das Unternehmen will mit seinem Angebot den kommerziellen Online-Musikportalen etwas entgegensetzen. Das Schweizer Musikportal richtet sich an Texter, Komponisten und Interpreten. Diese können ihre Musik kostenlos online schalten und den Verkaufspreis für das Herunterladen von Musikstücken selbst festlegen und auch nach Belieben ändern. Künstlerinnen und Künstler, denen das nicht genügt, können sich bei livebeats, einem Video-Streaming-Portal, registrieren. Dieser Service bietet eine virtuelle Bühne, die es den Künstlern ermöglicht, ihre Darbietung ihren Freunden und Fans überall auf der Welt zugänglich zu machen.

Medtech und BioTech

Das junge Unternehmen aehealthcare.org des Zürchers Sami Galal richtet sich an Patientinnen und Patienten mit chronischen Krankheiten. Über dieses Portal können sie einfacher mit den Ärzten kommunizieren und ihre Reaktion auf die verschriebenen Behandlungen mitteilen. Rqmicro hat eine neue Methode entwickelt, mit der die Zeitspanne für die Detektion von Krankheitserregern im Wasser von mehreren Tagen auf unter eine Stunde verringert wird. Seine Technologie verbindet Antikörper mit Magnetteilchen, um Krankheitserreger zu entdecken, und ist für Wasser wie auch für Lebensmittel geeignet. 

Das Jungunternehmen Smart-Me hat ein System zur ferngesteuerten Überwachung von Elektrizität, Heizung, Wasser oder Gas entwickelt. Die Steuerung ist von einem Smartphone, einem Tablet oder einem Computer aus möglich und lässt sich auf mehr als tausend Geräte anwenden.

smart-me
© smart-me

Das Startup-Unternehmen  ZuriMed ertreibt ein neues Transplantat unter dem Namen «Bone-Tendon-Bone» für die Rekonstruktion des vorderen Kreuzbands. 

Human Ressources und Arbeitsumfeld

Das seit drei Jahren aktive Unternehmen  BuddyBroker (Equipia) vereinfacht die Rekrutierung von Nachwuchskräften. Über dieses intelligente Instrument, das die Kandidatinnen und Kandidaten in sozialen Netzwerken auswählt, findet jedes Unternehmen seine Perle. Das Start-up-Unternehmen Locatee revolutioniert die Arbeitsplatzorganisation. Die Mitarbeitenden sind nicht mehr einem festen Arbeitsplatz zugeteilt. Mit Locatee können sie ihren Arbeitsplatz – gemeinsamer Arbeitsbereich oder Bereich für ungestörtes Arbeiten – entsprechend ihren Bedürfnissen wählen. Für die Unternehmen bedeutet dies einen geringeren Flächenbedarf und somit Kosteneinsparungen.

Bis jetzt gab es das Crowdfunding, nun gibt es auch das Crowdhiring: Das Zürcher Start-up-UnternehmenTestingTime hat ein automatisiertes und kostengünstiges System für die Rekrutierung von Testpersonen entwickelt, beispielsweise für Unternehmen, die ein neues Produkt oder eine neue Dienstleistung von Normalanwendern testen lassen wollen. 

Medien und Kommunikation

Die Zürcher Jungunternehmer von Dacuda haben einen drahtlosen Miniscanner auf den Markt gebracht, der sich über Bluetooth mit dem PC, Mac oder iPad verbindet. 

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© Dacuda

Das Geschäftsmodell des Berner Start-up-Unternehmens  Newsroom-Communication wiederum basiert auf der Erkenntnis, dass im digitalen Zeitalter ein geschickter Mix von Journalismus, PR und Marketing für die Kommunikation einer Veranstaltung unabdingbar ist. Ob für Olympische Spiele, Konzerte oder Unternehmenskonferenzen, das Unternehmen bietet seinen Kunden eine Kombination dieser drei Bausteine an.