Die Schweiz präsentiert in Astana ihre innovativen Entwicklungen im Bereich der nachhaltigen Energien
Der Schweizer Pavillon an der Expo 2017 in Astana, die dem Thema «Energie der Zukunft» gewidmet ist, steht ganz im Zeichen der erneuerbaren Energien. Die internationale Ausstellung erlaubt es der Schweiz, ihr führendes Know-how und ihre innovativen Entwicklungen in diesem Bereich vorzustellen.
Die Schweiz ist mit ausgewählten technologischen Innovationen in Astana präsent. Die Weltausstellung in der kasachischen Hauptstadt wurde am 10. Juni 2017 eröffnet und dauert noch bis zum 10. September 2017. In den einzelnen Länderpavillons erfahren die Besucherinnen und Besucher mehr über die Zukunftsvisionen der 115 Teilnehmerstaaten zur Energiewende, zum Umgang mit natürlichen Ressourcen und zum Umweltschutz.
Der Schweizer Pavillon «Flower Power» gibt Einblick in den Schweizer Ansatz im Bereich der Energieressourcen, der auf die Innovationskraft unseres Landes und auf die Eigenverantwortung des Einzelnen abstellt. Ziel der Schweiz ist es, «in einer Zeit des Wandels, der sowohl die westlichen als auch aufstrebende Gesellschaften wie Kasachstan betrifft, eine Debatte zu den erneuerbaren Energien anzustossen», sagte Nicolas Bideau, Chef von Präsenz Schweiz, anlässlich der Eröffnung der Expo 2017 in Astana.
Brücke zwischen technologischer Forschung und Industrie
Mit Events und Dauerausstellungen beleuchtet der Pavillon innovative Schweizer Initiativen im Energiebereich. Ein wichtiger Partner ist dabei das Schweizerische Forschungszentrum für Elektronik und Mikrotechnik (CSEM), das Schweizer Innovationskraft und Ingenieurskunst vereint.
Das CSEM beruht auf einer öffentlich-privaten Partnerschaft zwischen dem Bund, rund fünfzig Unternehmen und neun Kantonen. Als Schnittstelle zwischen technologischer Forschung und Industrie hat sich das Zentrum sehr rasch zu einem wichtigen Partner für interdisziplinäre Innovationen entwickelt, bei denen Miniaturisierung, geringer Stromverbrauch und Präzision im Zentrum stehen. Die meisten technologischen Entwicklungen des CSEM sind zwar winzig klein, leisten aber einen grossen Beitrag zu wichtigen Neuerungen in den vielfältigsten Bereichen, etwa Weltraumtechnologie, Medizin- und Uhrentechnik, Sport, Gesundheit oder Energie.
In Astana zeigt das CSEM sein Know-how im Energiebereich und insbesondere in der Solarenergie. Die Photovoltaik ist im Schweizer Pavillon in verschiedenen Formen präsent. Damit soll gezeigt werden, dass sie sich nicht auf einen Verwendungsbereich und ein Material beschränkt, sondern vielfältige Möglichkeiten vom Hochleistungssegment bis zu völlig unsichtbaren Zellen bietet. Das CSEM hat unter anderem die KALEO-Technologie entwickelt, dank der hochauflösende Bilder in Solarpanels integriert werden können. Es hat sich in den letzten Jahren als Pionier in der Entwicklung ästhetischer Photovoltaiklösungen durchgesetzt, mit denen das Angebot an nachhaltigen Baustoffen erweitert werden soll.
In Astana wird zudem auf das Projekt SolarStratos von Raphaël Domjan vorgestellt, dessen Solarflugzeug mit Photovoltaikmodulen des CSEM bestückt ist. Der Schweizer Öko-Abenteurer hat sich für 2018 vorgenommen, mit einem bemannten Solarflugzeug in die Stratosphäre vorzustossen, wo Temperaturen von –70 Grad herrschen. Die grösste Herausforderung des CSEM bei diesem Projekt besteht darin, die Solarpanels bei maximaler Leichtigkeit und Energieeffizienz an die Bedingungen der Stratosphäre anzupassen. Mit diesen verschiedenen Projekten steht das CSEM wie die übrigen Partner des Schweizer Pavillons für Schweizer Know-how in der Photovoltaik.
Neuartige Partnerschaft mit Heidi.com
Für die Weltausstellung ist das CSEM eine Partnerschaft mit dem Schweizer Prêt-à-porter-Label Heidi.com eingegangen. Gemeinsam haben sie Rucksäcke mit einer unsichtbaren, flexiblen Mini-Solarzelle entwickelt, die in das Logo Heidi.com integriert ist. Die Siliziumzelle produziert auch bei schlechten Lichtverhältnissen Energie und erlaubt damit eine Interaktion mit der Umgebung. Die im Rahmen des europäischen Gateone-Projekts entwickelte Innovation öffnet den Weg zu einer breiteren Verwendung dieser Technologie in der Textilbranche. Mit diesem Experiment kann das CSEM zudem Daten darüber sammeln, wie die Zelle das Licht auffängt und wie viel Energie während der Ausstellung produziert wird.
Die verschiedenen Technologien dienen alle demselben Zweck: einen Beitrag zur Weiterentwicklung der erneuerbaren Energien zu leisten. Die Schweiz hat diesen zukunftsweisenden Weg eingeschlagen, weil sie den Solaranteil an der Gesamtenergieproduktion bis 2050 von 2,5% auf 20% erhöhen will. Nach den Bundesräten Didier Burkhalter und Ueli Maurer wird Bundespräsidentin Doris Leuthard den Schweizer Pavillon in Astana am 11. August 2017 anlässlich des Schweizer Tags besuchen. Auch sie wird für diese Strategie und für die damit verbundenen innovativen Entwicklungen Werbung machen.