Unihockey ist eine der beliebtesten Sportarten in der Schweiz
Während Unihockey in den Leitmedien oft wenig präsent ist, wächst die noch junge Sportart in der Schweiz zu einer der beliebtesten Sportarten heran. Mit über 33‘000 Lizenzierten ist Unihockey inzwischen die zweitgrösste Mannschaftsportart im Land.
Sowohl in ländlichen Regionen wie auch in städtischen Agglomerationen ist die Sportart Unihockey in der Deutschschweiz stark verankert. Insbesondere die Grossräume Bern, Zürich und Chur zählen zu den Unihockey-Hochburgen im Land. Die West- und Südschweiz hinkt punkto Verbreitung des Unihockeysports ein wenig hinterher. Aber auch da ist das Wachstum seit der Gründung von swiss unihockey vor 30 Jahren ungebrochen. Mittlerweile befinden sich zwei Westschweizer und drei Tessiner Teams in der zweithöchsten Liga der Schweiz. Mit der Frauen-WM 2019 in Neuenburg soll das Unihockey in der Romandie zusätzlich an Bekanntheit gewinnen.
Insgesamt wuchs die Zahl der lizenzierten Unihockeyspielerinnen und -spieler in den vergangenen Jahren stetig. In der letzten Saison waren es erstmals über 33'000 Lizenzierte. Damit ist Unihockey der zweitgrösste Teamsport der Schweiz. Das Potenzial der Sportart ist damit aber noch lange nicht ausgeschöpft, findet Daniel Bareiss, Zentralpräsident von swiss unihockey. „Wir brauchen noch mehr Bühnen, noch mehr Events und noch mehr Social-Network-Interaktionen, um unsere Visibilität zu steigern“, ist er überzeugt.
Die Schweiz ist international top!
Aber was steckt hinter dem Erfolg der Sportart? Unihockey ist schnell, dynamisch und voller Emotionen. Das Team ist nichts, ohne den Einzelnen. Man braucht dafür nicht viel mehr als einen Stock und einen Ball. Insbesondere für Jugendliche machen diese Faktoren die Sportart hochattraktiv: Der grösste Teil aller Unihockeyspielenden ist zwischen 15 und 25 Jahre jung. Was der Sportart zusätzlich Aufwind gibt: Im internationalen Verglich ist die Schweiz top! Sowohl auf der Ebene internationaler Vereinswettbewerbe wie auch auf Stufe Nationalmannschaften spielen die Schweizer Teams regelmässig um die Medaillenränge – so etwa zum nächsten Mal an der bevorstehenden Männer-WM vom 1. bis 12. Dezember in Prag (Tschechien). An der letzten Weltmeisterschaft vor zwei Jahren in Riga, holten sich die Männer die Bronze-Medaille. Auch in diesem Jahr streben die Schweizer Edelmetall an.
Dass Unihockey nicht nur auf, sondern auch neben dem Spielfeld hochdynamisch ist, zeigt ein Blick auf die neusten Entwicklungen der Sportart. Seit der Saison 2014/15 wird etwa der Playoff-Final nicht mehr als Serie gespielt, sondern als einzelner, alles entscheidender Superfinal. Das Resultat: Ein volles Stadion mit jeweils über 7‘000 Zuschauern und zwei Spitzenspielen auf höchstem Niveau als Höhepunkt und Saisonabschluss. Damit schaffte Unihockey den Sprung ins Fernsehen – sowohl der Männer- als auch der Frauenfinal sind jeweils live im Schweizer Fernsehen zu sehen. Und die Berichterstattung des SRF nimmt immer wie mehr zu: In der letzten Saison wurde erstmals ab den Viertelfinals eine Playoff-Partie pro Woche live ausgestrahlt. Der Vertrag mit der SRF wurde verlängert, so dass Unihockey-Fans in den kommenden fünf Jahren an jedem Wochenende in den Playoffs ein Spiel live auf SRF zwei sehen können. Nebst der Meisterschaft werden zudem vermehrt Spiele der Schweizer Nationalmannschaft gezeigt. So können die Weltmeisterschaften in Prag von der ersten Minute an von zu Hause aus mitverfolgt werden: SRF überträgt alle Schweizer Gruppenspiele im Livestream und ab den Viertelfinals werden die Partien mit Schweizer Beteiligung auf SRF zwei gezeigt. In jedem Fall live zu sehen gibt es den WM-Final.
Die Spiele der höchsten Liga live im Web
Nicht nur das SRF überträgt Unihockey-Spiele, auch die Vereine sorgen dafür, dass Unihockey immer bekannter wird. Auf der vor drei Jahren aufgebauten Livestream- und Videoplattform Swiss Unihockey TV werden sämtliche Männer-Spiele der Nationalliga A live übertragen – für die Zuschauer kostenlos, produziert von den Vereinen selbst.
Ein weiterer fixer Saisonhöhepunkt sind die Cupfinals, welche jeweils Ende Februar ausgetragen werden. Dort warten gleich vier Trophäen auf ein neues Zuhause. Während in den beiden höchsten Ligen – der NLA und der NLB – mit jeweils fünf gegen fünf Spieler(-innen) und einem Goalie auf dem „Grossfeld“ gespielt wird, messen sich in der Regionalliga auch „Kleinfeld“-Teams mit drei gegen drei Spielern(-innen). Der Cupwettbewerb wird für beide Spielarten angeboten – so kommt es, dass zum Schluss gleich acht Teams um vier Cuptitel kämpfen.
Und was ist das nächste grosse Ziel der Unihockeyaner? Ganz klar: die Aufnahme ins Programm der Olympischen Spiele. Ein Schritt in diese Richtung war die Teilnahme des Unihockeysports an den «World Games» 2017, ein Turnier, das als Türöffner für die Olympischen Spiele gilt. Man darf also gespannt sein, wann die Schweizer Unihockey-Nationalmannschaften erstmals nicht „nur“ um WM-Medaillen, sondern auch um Olympisches Edelmetall spielen werden…
Weitere Infos unter: www.swissunihockey.ch