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10 überraschende Fakten über die Schweiz

Alle kennen die Schweiz als Land der Berge, des Käses und der glücklichen Menschen. Doch die Hochglanzprospekte sagen nicht alles: Die Schweiz hat viel mehr zu bieten als Klischees. Überzeugen Sie sich selbst anhand dieser Zusammenstellung interessanter Fakten über die Schweiz, denen Sie vielleicht noch nie begegnet sind:

Sie können ein Meerschweinchen mieten.

Nicht nur die Schweizerinnen und Schweizer, auch ihre Haustiere können die glücklichsten der Welt sein.

In der Schweiz gelten Meerschweinchen als soziale Tiere. Ihre Besitzer sind daher verpflichtet, mindestens zwei davon zu halten, damit kein Meerschweinchen allein und einsam sein muss. 

guinea pig

Spezielle Meerschweinchen-Vermittlungsagenturen bieten Ihnen an, für Ihr verwitwetes Meerschweinchen einen Partner zu finden, wenn Sie kein neues kaufen wollen. Falls Ihr zweites Meerschweinchen ebenfalls stirbt, können Sie das gemietete zurückbringen und so aus dem Kreislauf aussteigen.

Es gibt zwei internationale Enklaven.

Die Schweiz gehört in jeder Hinsicht zu den kleineren Ländern der Welt. Doch ihre deutschen und italienischen Nachbarn haben sogar noch Anspruch auf einen Teil ihres Bodens. Die beiden Gemeinden Campione d’Italia und Büsingen sind wie ausländische Botschaften – Hoheitsgebiet eines Staates in einem anderen Staat. Ein politisches, gesellschaftliches und wirtschaftliches Gemisch.

Die Bürgerinnen und Bürger dieser beiden Gemeinden sind hauptsächlich deutsche beziehungsweise italienische Staatsangehörige, in beiden Enklaven ist der Schweizer Franken die Hauptwährung und beide haben zwei Postleitzahlen. Wirklich spezielle Orte!

Büsingen
Karte von Büsingen, Source: Wikipedia
Lugano
Karte des Luganersees, Source: Wikipedia

Air Force One, Dollarnoten und Starbucks haben Verbindungen zur Schweiz.

Es gibt etliche prosperierende, aber wenig bekannte Schweizer Firmen, die täglich Millionen Menschen auf der Welt erreichen:

Präsident Barack Obama geht und sitzt – wie einige seiner Vorgänger – in den präsidialen Air-Force-One-Flugzeugen auf Schweizer Stoffen. Für Normalsterbliche macht dieselbe Firma auch Textilien für öffentliche Verkehrsmittel.

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Präsident Obama und der Stabschef des Weissen Hauses Rahm Emanuel in der Air Force One, Quelle: White House/Pete Souza

Die changierende Druckfarbe auf den Dollarnoten wird von einem Schweizer Unternehmen geliefert.

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Hundertdollarnote mit dem Bild von Benjamin Franklin, Quelle: Mark Wilson/Getty Images

In einem verschlafenen Dorf zwischen grasenden Kühen befindet sich Thermoplan, das die Kaffeemaschinen für Starbucks herstellt. Das Unternehmen begann mit gerade mal 20 Angestellten und produziert heute Kaffeemaschinen für rund 21 000 Starbucks-Cafés auf der ganzen Welt. 

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Starbucks-Filiale in Seoul, Südkorea, Quelle: Wikipedia

Die Schweizer Gardisten sind echte Schweizer.

Ja, die persönlichen Bodyguards des Papstes wurden in den katholischen Kantonen der Schweiz rekrutiert. Und warum tragen die Schweizer Gardisten diese speziellen Uniformen? Der Vertrag zur Gründung der Schweizer Garde wurde im 16. Jahrhundert unterzeichnet – und damals trugen sie eine solche Uniform!

Die Garde, die aus jungen Schweizern unter Dreissig besteht, ist die kleinste aktive Armee der Welt. Sie umfasst 110 ständige Mitarbeiter, das bedeutet ein Gardist pro 0,4 Hektar Land.

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Ein Schweizer Gardist steht im Vatikan Wache, Quelle: Scott Ableman/Flickr

Ein grosser Teil der Berge ist ausgehöhlt und enthält Bunker für Armee und Zivilschutz im Fall eines Angriffs.

Mit ihren rund 8000 Bunkern, die raffiniert in die natürliche Umgebung eingepasst sind, können die Schweizer als Experten für Festungsbau durchgehen. Die Bunker sehen aus wie altmodische Wohnhäuser oder sind hinter Felsen versteckt und bis zur Unkenntlichkeit getarnt.

Wussten Sie, dass jeder Schweizer und jede Schweizerin nach Gesetz einen eigenen Luftschutzraum mit Luftfilter oder Zugang zu einem solchen Raum haben muss? Extradicke Stahltüren im Keller eines Schweizer Wohnhauses anzutreffen, ist absolut normal. Dank über 300 000 Schutzräumen wäre jede in der Schweiz wohnhafte Person im Fall eines Kriegsereignisses geschützt.

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Ein Bunker in Andermatt, Quelle: Kecko/Flickr

Für ein Binnenland erbringt die Schweiz sehr gute Leistungen im Segelsport, so auch im legendären America's Cup.

Keinen Zugang zum Meer zu haben, ist kein Grund für die Schweizer, nicht an internationalen Segelwettbewerben teilzunehmen. Mehr noch, mit dem Alinghi-Team wurde die Schweiz zu einem ernsthaften internationalen Konkurrenten. 2003 gewann die Schweiz als erstes europäisches Land seit 1851 den America’s Cup.

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Das Schweizer Alinghi-Team auf dem Genfersee, Quelle: Wikipedia

Nur im Sport und auf dem Meer wird die Schweizer Fahne rechteckig.

Auch ein Binnenland wie die Schweiz kann eine Handelsflotte haben. Wenn sie allerdings unter Schweizer Flagge in internationalen Gewässern fährt, gilt eine besondere Regelung.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde eine spezielle «Schweizer Flagge zur See» mit einem Seitenverhältnis von 2:3 eingeführt, deren Form den bei Seemächten üblichen rechteckigen Flaggen entsprach.

Auch an den Olympischen Spielen kann man eine rechteckige Ausgabe der Schweizer Fahne sehen.

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Proportionen der Schweizer Flagge zur See, Quelle: Wikipedia

Freddie Mercury und die Band Queen liebten die Schweiz sehr. Sie kauften sogar ein Aufnahmestudio ausserhalb von Montreux am Ufer des Genfersees.

Nach ein paar hektischen Jahren in London kam Freddie Mercury (1946–1991) für ein Festival nach Montreux. Er verliebte sich in die schöne, ruhige Umgebung und beschloss schliesslich, diesen Ort zu seinem Zuhause zu machen.

In der Zeit, als Queen in Montreux waren, wurden insgesamt sieben Alben aufgenommen, darunter auch ihr letztes – «Made in Heaven». Zur Erinnerung an den fantastischen Frontmann der Band steht heute eine Statue von Freddie am Seeufer in Montreux (abgebildet auf dem Cover des letzten Albums).

album cover Made in Heaven
Cover des Albums «Made in Heaven» mit der Statue von Freddie Mercury in Montreux, Quelle: Wikipedia

Im Genfersee liegen über 40 Schiffswracks, dazu sechs Eisenbahnwagen von Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts.

Der Genfersee birgt viele Geschichten… Zu den versunkenen Zeugen der Geschichte gehören Segelboote, Motorboote, drei Flugzeuge, Spuren von prähistorischen Ufersiedlungen und anderes.

Einige Eisenbahnwagen landeten im See, weil eine Brücke zusammenbrach oder weil sie entgleisten. Über 130 Jahre lang lag das Wrack des Raddampfers Rhône vergessen auf dem Grund des Sees, der von einer dicken Sedimentschicht überzogen ist. Und Forscher meinen, es gäbe dort unten noch viel mehr zu entdecken…

Es gibt nur einen Schweizer Astronauten – Claude Nicollier.

Der in der bezaubernden Stadt Vevey am Genfersee geborene Claude Nicollier ist der einzige Schweizer, der, bildlich gesprochen, nach den Sternen gegriffen hat. Er ist eine Schweizer Legende und absolvierte einen der längsten Weltraumspaziergänge der Geschichte: 8 Stunden und 10 Minuten, so lange wie ein durchschnittlicher Arbeitstag. 

Und übrigens: Am 20. Juli 1969 landete nicht nur eine Rakete auf dem Mond, sondern auch in Rorschach in der Schweiz, wo Frisco sein Eis am Stiel «Rakete» lancierte, das  bis heute beliebt ist.

Claude Nicollier
Astronaut Claude Nicollier vertritt die Europäische Raumfahrtorganisation (ESA), Quelle: Wikipedia

 

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